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  Nordische Geschichten
 
 
   

 

 
       
       

 

 

 

 

 
Das viertletzte Haus
 
Ich schaue aus dem Fenster
Ferien in Aakra, mitten in Norwegen
Es ist eigentlich zu früh um in den Ferien aufzustehen
doch ich will es nicht versäumen
 
Ich schaue aus dem Fenster
das Dunkel der Nacht
will gerade der Sonne ersten Strahlen weichen
Wolkenschlieren verschleiern noch den Lawinenberg
Geheimnisvoll umwallen Nebel den verschneiten Bergiganten "Ingahogg"
 
Ich schaue aus dem Fenster,
in die Wolkendecke reisst plötzlich ein Loch
grell drängen sich die Sonnenstrahlen
durch die ehrfürchtig weichenden Wattewolken
Lichtspitzen sprengen Wasserperlen, Nebel klettert die Strahlen empor
taucht den Fjord in bizarres Licht.
 
Ich schaue aus dem Fenster
schneebedeckte Berge erglühen in der Morgensonne    
Möwen ziehen kreischend ihre Kreise
immer wieder eintauchend in die nie versiegende Futterquelle Fjord
Das Wasser zieht Kreise, um bald wieder
glatt wie ein Spiegel zu sein und all
die Schönheit der Berge wiederzuspiegeln.
 
Ich schaue aus dem Fenster
der Kamin knistert gemütlich
es ist das viertletzte Haus in Akra
nur ein Bergpass führt hier her
Dann scheint die Welt zu Ende
Der Weg endet, man muß wieder zurück
Danach kommt nur noch Felsen, Gletscher und eiskalte Quellen
 
Ich schaue aus dem Fenster
der Ausblick ist unwirklich
nur Berge mit Schnee, der spieglende Fjord
Die Natur zaubert ein Bild des Friedens,
kein Laut ist zu hören, die Stille zum Greifen nah.
Ein Spaziergang , eine Runde durch Akra
vorbei an den gemütlichen Häusern
ungesehen geht hier niemand vorbei.
Man kennt sich, wie mir scheint herrscht hier
ein Miteinander, ich spüre keinen Neid,
keine Mißgunst. Ein Ort des Friedens, oder will
i c h   ihn nur so sehen?
Ein Ort, den es gar nicht gibt??
Ein Ort am Ende der Straße,
ein Ort sich selber zu finden.
Das wesentliche auf dieser Welt zu erkennen.
Dann ist  unser Haus nicht das viertletzte Haus,
sondern eines der ersten Häuser zur Glückseligkeit.
 
Ich schaue aus dem Fenster........... 
 
 
  
Gletscherwanderung
 
Ich hatte geglaubt, mich könne so schnell nichts mehr wirklich beeindrucken. Was hatte ich alles gesehen auf dieser Reise, quer durch Norwegen. Doch dann führt uns unser Weg durch einen 5 km langen Tunnel. Die Dunkelheit wollte und wollte kein Ende nehmen, Dann wurde es hell und gleißend, wir schauten direkt auf den Ausläufer eines Gletschers. Es war später Nachmittag, wir schienen die einzigen Touristen zu sein. Es war ja schon September, soviel Leute sind da an so einsamen Plätzen nicht mehr unterwegs. Wir hatten Glück, ein kleiner Parkplatz und ein Hinweisschild wies uns den Weg. Kalter, feuchter Wind kam aus Richtung Gletscher, über Stock und Stein führte der Weg zu einem kleinen Gletschersee vor der Gletscherzunge. Grauweißes, grün und blau schimmerndes Eis schob sich zwischen zwei Berggiganten wie eine Zunge hervor. Schmutzig und dreckig wenn man es oberflächlich betrachtete. Aber beim Näher kommen breitet sich die Faszination aus. Grün und blau schimmerte das Eis aus Urzeiten, bizarre Gebilde bildend. Das Schmelzwasser rieselt hervor, rinnt über die Steine, bildet ein kleines glucksendes Bächlein um sich im Gletschersee ganz still mit dem stehenden Schmelzwasser zu vereinen.
Ich stehe wie gebannt, schaue auf das Jahrmillionenjahre alte Eis. Am Rande des Gletschersees dümpeln mehrere fußballgroße Eisstücke. Der Gletscher hat gekalbt, sagt man. Ich kann es greifen, hochheben. Ich habe Millionen Jahre altes Eis in meinen Händen. Mir ist der Hals eng, ich bin sehr beeindruckt, fühle mich gleichzeitig sehr glücklich, dass es noch etwas gibt, was mich so beeindrucken kann.Ich bin der Natur näher als je zuvor.
Es ist still nur im Gletscher kündet unheimliches Knacken das Kalben an. Immer wieder bricht ein Stück Eis ab und stürzt donnernd und tosend in die Tiefe.
Flüsse werden hier geboren, vereinen sich, werfen sich den Hang herab, donnern gegen Felswände, es ist das Abschiedslied des Sommers. Das Wasser wird wieder vereint, die Flüsse weiten sich aus und werden stiller und fließen zum Schluss ins Meer hinein. Auf den gewaltigen Gletschern können sie sogar an heißen Julitagen Skilaufen.
Noch singen die Vögel, aber wenn der Schnee kommt, überlassen viele von ihnen den Menschen die Landschaft. Die Zugvögel ziehen in den Süden.
Ich suche mir einen Stein und setze mich, nehme mein Flöte und spiele mein Lied . Die Berge , der Gletscher  tönen zurück. Mein Spiel hallt als Echo, meine Flöte jubiliert. „Amacing grace“.... „Ein schöner Tag... ward mir beschert....“. Die Akustik   ist grandios..... ich höre hinter mir rascheln und flüstern...... ich spiele „ Ich weiß nicht was soll es bedeuten....“ und viele andere Lieder die ich auswendig kann. Längst hat sich eine Gruppe aus einem Reisebus  um mich versammelt. Sie setzen sich still auf die umliegenden Steine..... fotografieren filmen hören mir zu.
Die Menschen spüren, dass dies ein besonderer Augenblick ist...... ich beende mein Spiel und sehe in glückliche Gesichter, ich habe sie in den Bann meiner Flöte gezogen. „Spiel weiter“ bitten mich 60 Australier, die auf einer Weltreise sind und hier halt gemacht haben. So spiele ich was meine kleine Flöte hergibt, und die Berge saugen mein Spiel auf, antworten und spielen mit ihrem Echo mit. Eine unglaubliche Stimmung.... still machend, bescheiden machend, nachdenklich machend. Nur ein kleines Flötenspiel an einem besonderen Ort dieser Welt ---“ Ein schöner Tag...“
jubiliert meine Flöte.
Hella

www.funasdalen.se/webcam
 

Tanz auf dem Regenbogen

 

Ich habe das große Los gewonnen

der Wettergott macht Urlaub in Norwegen

der Himmel strahlt in flirrendem Azur

wattebauschige Wolkentürme grenzen  in der Ferne die Berge ein

der Fjord liegt kräuselnd unter mir

ich wandere mit Rucksack und Wanderstock

mit Bergschuhen und Krempelsocken

die Wege werden schmaler, die Vegetation karger

Schafe kreuzen meinen Weg,ich bin Eindringling in ihr Sommerhaus

Die Schneefelder kommen näher, sie leuchten in gleißendem Sonnenlicht

Ich pflücke Blaubeeren und Wildblumen,

sammel Steine und Wurzeln

ich raste an kühlen Quellen, trinke von dem köstlichen Nass.

Auf dem Rückweg meiner Wanderung ziehen

tief in den Fjord hängende Wolken vorbei.

Ich stehe oben im Sonnenschein, unten leichtes Donnergrollen und Regenschauer.

Von einer Minute zur anderen wechselt das Bild

mir stockt der Atem, was geschieht vor meinen Augen? Die Natur zaubert ein Farbenspiel, millionenfach gesehen und passiert und immer wieder faszinierend. Der Regenbogen. Ich staune, so nah bin ich dem Regenbogen nie gewesen.

So farbenexplosiv habe ich  ihn nie gesehen.

Es scheint als könne ich hindurch gehen und versuche es auch,

ich hebe die Hände führe einen Tanz   auf.

Wie albern , aber es sieht mich  niemand.

Niemand sieht ihn meinen Tanz auf dem Regenbogen.

Die Farben hüllen mich, lassen mich die Welt gelb und  blau und lila sehen und ich gehe hindurch , ich fasse ihn an

es ist mein Regenbogen.

Ich setze mich auf einen Stein, außer Atem,

möchte dass dieser Tanz nie endet.

Doch plötzlich schaue ich mich um,

die Farben sind fort, das Wolkenbild verändert sich. Der Wind verweht die Farbenvorhänge meines Regenbogens.

Fort - fort reißt er das Schauspiel der Natur. Ich will es halten es soll nie vergehen und doch er ist beendet, mein Tanz auf dem Regenbogen

 
 
 
 
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