Ein Fest der Sinne - Sommer auf dem Land
Den Sommer, ich kann ihn hören
da kräht der Hahn morgen um vier
da schreit der Kuckuck im nahen Wald
da quaken die Frösche in unserem Teich
da wiehern die Pferde auf der Koppel
da rattern die Motoren der Trakroren
da jauchzen die Kinder im Freibad
Den Sommer ich kann ihn riechen
ich rieche das Heu auf den Wiesen
die Gräser am Wegesrand
ich rieche den Lavendel ,die Rosen,
die Kamille und allerlei wilde Blumen
ich rieche die Grillwurst der Nachbarn
ich rieche wie die Erde dampft nach dem Gewitterregen
Den Sommer ich kann ihn sehen
ich sehe den roten Mohn in meinem Garten
ich sehe die blauen Kornblumen im Ahrenfeld
ich sehe das Grün der Wiesen im Brachland
ich sehe die gelben Weizenfelder
die dunklen Ackerfurchen
ich sehe das Azurblau des Himmels
ich sehe die Schattenspiele der Sonne im Wald
Den Sommer ich kann ihn schmecken
ich schmecke die Beeren - die Roten - die Blauen
ich schmecke die Möhren, die Zuckererbsen
ich schmecke rohe Kolrabi und Salat
ich schmecke fruchtige Tomaten
ich schmecke die Schorle im Biergarten
und das Eis im Eiscafe
Ich bin dazwischen, hindurch, mittendrin
ich fühle Freude über Tier und Natur
ich fühle Dankbarkeit für Farbe und Form
ich fühle den Frieden um mich herum
ich fühle wie die Zeit stehen bleibt
zum Genießen, zum Träumen.
Ich fühle wie gut das Leben ist
ich kann arbeiten und faulenzen
ich kann fühlen und sehen und hören und schmecken
und ich kann denken - so wie heute - so müßte der Sommer immer sein
so müßten alle Sommer sein
so warm, so farbig, so schön, so lecker ,
ein Fest der Sinne - ein Sommer auf dem Land
Hella
Der alte Apfelbaum
In unserem kleinen Garten
da steht ein Apfelbaum
geborsten ist die Rinde sehr
das Alter, das Wetter und mehr
Astlöcher locken Vögel , das ist klar
ein jedes ist besetzt von der munteren Schar
Er hat schon morsche Äste
und kaum noch eine grüne Weste
Nur spärlich sprießen Blüten
das kann uns nicht verdrießen
Der alte Baum bleibt stehn
er hat in unsrem Garten schon viel gesehn
Wenn er erzählen könnte
es würde wohl ein Buch
von guten und von schweren Tagen
hat trotzdem jedes Jahr neuen Mut,
den Frühling neu zu wagen
Überstand manch Sturm und magre Zeit
macht trotzdem immer wieder seine Äste breit
nimm ich Lehre an von diesem Apelbaum
Leute hört so will er mir wohl sagen
man kann auch im Alter noch Blüten und Früchte tragen
drum lieben wir ihn und schaun
in unserem Garten
auf unseren alten Apfelbaum